Für Leistungssportler und engagierte Hobbysportler ist es fast undenkbar, keinen Sport machen zu dürfen – aber Corona macht auch hier vielen einen Strich durch die Rechnung. Wettkämpfe dürfen nicht mehr stattfinden, das gemeinsame Trainieren ist nicht mehr möglich. Noch bevor das ganze Ausmaß der Einschränkungen absehbar war, wurden bereits die ersten Wettkämpfe abgesagt, so auch Anfang März die Baden-Württembergische Meisterschaften in Waiblingen für die Hammerwerfer. Eine Veranstaltung, die als Saison-Opening sonst jedes Jahr fest im Kalender der Langenbrander Hammerwerfer der LAG Obere Murg steht.
Ersatzweise veranstalteten die Langenbrander Hammerwerfer einen Rasenkraftsportwettkampf daher am 14.3. zur Saisoneröffnung, an diesem Tag war die Veranstaltungsgröße noch auf wenige hundert Personen beschränkt. Es tummelten sich weit weniger Sportler und Schiedsrichter und Angehörige auf dem Sportplatz an der Murg und jeder war darauf bedacht, einen großen Abstand einzuhalten. Auf längere Zeit wird das wohl der letzte Wettkampf gewesen sein, denn vom Verband der Tauziehsport und Rasenkraftverein wurde zwischenzeitlich eine klare Absage an den gemeinschaftlichen Sportbetrieb erteilt. Ob die für die Deutschen Meisterschaft im Rasenkraftsport, die für Anfang Juli in Langenbrand geplant waren, stattfinden können, wird von Verantwortlichen im Verband als fraglich gesehen. Aus gut informierten Kreisen war zu hören, dass zwar einige Sportler versuchen, alleine zu trainieren, aber unter deutlich erschwerten Bedingungen und ohne die Motivation der Trainingsgruppe wird das Training wohl eher auf ein Erhaltungstraining hinauslaufen. Das Aufbautraining, mit dem die Sportler über die Saison zu Leistungssteigerungen fähig werden, wird „dank“ Corona wohl in der Saison 2020 nicht möglich sein.
Aber zuvor konnten sich die wenigen Teilnehmer am Vergleichswettkampf bei guten Wetterbedingungen noch zumindest über gute Ergebnisse freuen, wenn zwischenzeitlich auch klar ist, der Leistungsstand, den sich gerade die Athleten aus Langenbrand durch gutes Wintertraining erarbeitet hatten, wird wohl nicht in die Saison „nach Corona“ gerettet werden können. Das alljährliche Trainingslager, das der TVL über die Osterferien organisiert, wurde in diesem Jahr ebenfalls gestrichten. Wenn der Sportbetrieb wieder zugelassen wird, muss der Aufbau von neuem gemacht werden.
Bei den Schülern A (Jahrgang 2005, über 65kg) ging Elias Schalamon vom TVL mit einer persönlichen Bestleistung von 59,59m vom Platz und auch Trainingspartner Mateo Körner konnte mit seinen 55,76m auf Platz 2 sehr zufrieden sein. Bei der Männlichen Jugend B (Jahrgang 2003 unter 72kg) warf Aaron Schalamon nach langer Verletzungspause in der letzten Saison mit dem 1kg schwereren 5kg Hammer sehr gute 50,66m (persönliche Bestleitung). Auch die Männer des TVL, die immerhin einen 7,26kg schweren Wettkampf-Hammer weit ins Feld fliegen lassen müssen, waren sehr zufrieden: Simon Krieg (Jahrgang 1995, unter 83kg) erzielte 49,52m, Kevin Weiß (Jahrgang 1995, unter 98kg) 49,35m und nach langen Krankheitsphasen endlich wieder in Topform zeigte Bastin Wörner (Jahrgang 1992, über 98kg) seine beste Leistung seit Jahren: 58,42m – ein Topleistung!
Interessant der Wettkampf der Damen: denn dort zeigten sich auch zwei Nachwuchswerferinnen, die darüber nachdenken, zukünftig neben ihren Starts im Leichathletikverband für den VfL Sindelfingen auch bei Rasenkraftsportveranstaltungen mitzumischen, dann aber im Trikot des TV Langenbrand. Bei den Schülerinnen A warf Luise Herrmann (Jahrgang 2006, unter 60kg) den 3kg schweren Hammer auf 34,49m. Aileen Rupp (weibl. Jugend A, Jahrgang 2001, über 68kg) schaffte mit dem 4kg Hammer 32,49m, die junge Sportlerin war nicht zum ersten Mal auf dem Sportplatz in Langenbrand. TVL-Nachwuchshoffnung Julia Wörner (Jahrgang 2003, Weiblich Jugend B, unter 65kg) war gut in Form. Ihr Hammer landete bei 36,91m. Zufrieden waren auch die Damen im Frauenwettkampf, die mit dem 4kg schweren Hammer starten: Rebecca Weiser vom TVL (Jahrgang 1995, unter 68kg) mit 43,53m. Melanie Thilenius von der TG Ötigheim (Jahrgang 2000, unter 78 kg) konnte ein gutes Wettkampfergebnis mit nach Hause nehmen: 38,51m.