Von Furtwangen, Ötigheim, Mannheim, Haslach, Karlsruhe, Triberg, Niederbühl, St. Georgen, Ladenburg und bis nach Worms waren am Samstag Rasenkraftsportlerinnen und -sportler aller Altes- und Gewichtsklassen nach Forbach-Langenbrand gekommen, um ihre Meister im Dreikampf (Hammer- und Gewichtwerfen und Steinstoßen) zu ermitteln. Dass dabei das Wetter Kapriolen schlug, störte die Sportler, die für ihre Wurfdisziplinen das ganz Jahr über im Freien trainieren müssen, nicht: die wenigsten Sportler haben in ihrem Heimatverein die Möglichkeit, in speziellen Hallenwurfanlagen unter einem Schutzdach zu trainieren, wenn es kalt ist oder regnet.
Am Samstag Nachmittag regnete es nicht, es schüttete wie aus Eimern, so dass Sportler und Zuschauer sich gemeinsam unter die wenigen Regenschirme drückten, aber die Wettkampfunterbrechung dauerte nur kurz, dann ging es weiter, denn der Zeitplan war eng und viele Sportler aus diesem großen Bezirk wollten sich miteinander messen. Zwei Sportler ragten aus der großen Masse an hervorragenden Leistungen heraus: Jürgen Kammerer (SV Triberg, Senioren 3, Jahrgang 1964), der in der Gewichtsklasse unter 74 kg trotz Rückenproblemen alle Kräfte mobilisierte, nur knapp (8 Punkte fehlten) an einem deutschen Dreikampf-Rekord vorbeischrammte, dafür aber einen über 20 Jahre alten Deutschen Rekord im Hammerwerfen deutlich überbot: mit 48,30 m legte er eine neue Bestmarke. Beim Steinstoßen fehlte Kammerer im vierten und letzten Durchgang das entscheidende Quentchen Glück, nach einem Übertritt musste der hervorragende Stoß für ungültig erklärt werden. Trotzdem strahlte Kammerer, denn nachdem das Wettkampfgericht nach den Regelementsvorschriften eine erneute Überprüfung der Sportgeräte durchgeführt hatte, wurde ihm der neue Deutsche Rekord im Hammerwerfen mit 48,30 m zuerkannt.
Aber nicht nur die Deutsche Rekordliste muss nun überarbeitet werden, auch die für den Bezirk Südbaden geführte Rekordliste wird einige Änderung erfahren. Nicht ganz so gut aufgelegt in seiner Paradedisziplin Hammer wie erwartet, aber trotzdem in guter Form stieß Nachwuchstalent Tim Stößer (TV Langenbrand) auf den Top-Platz der Rekordliste der A-Schüler (über 65 kg) mit 3.260 Punkten vor und nach einem neuen südbadischen Rekord im Steinstoßen (14,66m) ging er nicht ganz unzufrieden vom Platz. Für weitere südbadische Rekorde sorgten die beiden TVL-Kaderathletinnen Tatjana Vogt (unter 60kg, Hammerwerfen, neuer Rekord 44,33m ) und Lisa Schonert (unter 50 kg, Hammer: 41,60m und Dreikampf 2309 Punkte). Gemeinsam mit der jüngeren Schonert-Schwester Alysha steigerten sie den Südbadischen Mannschaftsrekord um über 250 Punkte auf 6708 Punkte. Nachdem am frühen Vormittag bereits die Senioren gestartet waren, gehört die Mittagszeit den Schülerklassen, in der die Titel fast gänzlich in Langenbrander Hand blieben. Die kontinuierliche Aufbauarbeit im Murgtal zahlte sich deutlich aus, so dass auch einige Mannschaften an den Start geschickt werden konnten, was den Teamgeist auch beim Nachwuchs deutlich fördert.